Die Systemische Therapie ist ein Psychotherapieverfahren, das in Deutschland seit Ende 2008 vom Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie als wissenschaftlich anerkannt eingestuft und als „wirksames und kostengünstiges Psychotherapieverfahren mit sehr guten Langzeiteffekten" charakterisiert wurde, für folgende Bereiche bei Erwachsenen:

Affektive Störungen, Essstörungen, Psychische und soziale Faktoren bei somatischen Krankheiten, Abhängigkeiten und Missbrauch von Substanzen, Schizophrenie und wahnhafte Störungen (vgl. Wissenschaftlicher Beirat Psychotherapie).

Ein wesentlicher Unterschied zu den traditionellen Psychotherapieverfahren, die vorwiegend in Form von Störungsbildern operationalisieren, ist der, dass systemische Therapie diese Kategorisierungen zwar kennt, jedoch vorzugsweise von Problemen, statt von Störungen spricht.

Allein das Wort „Problem" transportiert das Wissen um Lösungsmöglichkeiten. 

SystemikerInnen deuten etwas problematisches als ein Geschehen, an dem viele verschiedene miteinander interagierende Menschen beteiligt sind. 

Zumal die Identität des Einzelnen sozial bedingt und in Wechselwirkung zur Umwelt ausgebildet wird.

Ein Problem ist also nie etwas, das eine Person einfach "hat". Vielmehr konnte es durch viele Wirkfaktoren entstehen, wie Einfluss von Menschen, Sozialisation, falsche Glaubenssätze, Schicksalsschläge, überholte Schutzmechanismen, kollektive Vorstellungen von Geschlechterrollen, Traumata etc.

Die systemische Betrachtung dessen, was Sie mitbringen, ist somit eine möglichst ganzheitliche Betrachtungsweise, die Ihnen dabei helfen soll, sich selbst (und andere) besser zu verstehen. Parallel dazu (re)aktivieren wir Ihre Ressourcen, um Versagensgefühle, Schuldgefühle oder Gefühle von Ohnmacht zu betrachten und zu wandeln.

Schritt für Schritt ist es so möglich wieder eine Haltung zu entwickeln, die es Ihnen ermöglicht eine Übereinstimmung von Gefühl und Verstand zu erfahren. Das erfreuliche Nebenprodukt dessen sollte eine gesteigerte Lebensqualität sein.

Sie werden  womöglich feststellen, dass die Lösung Ihres Problems letztlich gar nichts mit dem Problem zu tun hat.

Systemische Interventionen zielen darauf ab Klientinnen und Klienten in einer liebevollen Selbstbeobachtung zu unterstützen, sie zu ermutigen, den eigenen Anteil an Kommunikationsprozessen zu erkennen und zu einer Haltung zu gelangen, in der sie sich wieder wohl in der eigenen Haut fühlen.